Besonderer Gruß nach China bei der Abschlussmesse im Petersdom
Vatikanstadt, 28.10.01 (KAP) Die jüngste Weltbischofssynode habe ihren Blick auf die Zukunft der Kirche und die neuen pastoralen Herausforderungen zum Beginn des dritten Jahrtausends gerichtet, betonte Papst Johannes Paul II. am Sonntag vor rund 20.000 Gläubigen auf dem Petersplatz. Die Versammlungen seien von einem "Klima der Gemeinschaft geprägt" gewesen, die Verschläge der Synodalen habe er "mit lebhaftem Interesse gehört". Die vierwöchigen Beratungen über das Bischofsamt hätten einen zentralen Aspekt im Leben der Kirche berührt, sagte er in seiner Rückschau. Bereits das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) habe dem Dienst des Bischofs in der Kirchen breiten Raum gegeben. Die damaligen Aussagen seien jetzt noch weiter vertieft und auf die heutige Situation hin konkretisiert worden.
Orientierung am "Guten Hirten"
Mit einem Festgottesdienst im Petersdom hatte Johannes Paul II. am Samstag die 10. Ordentliche Weltbischofssynode nach vierwöchigen Beratungen beendet. In seiner Ansprache rief er die weltweit 4.500 Bischöfe zur Einheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und mit ihren Priestern auf. Zugleich mahnte er sie, als "Lehrer des Glaubens" mit Mut "die gesunde Lehre zu verkünden und zu verteidigen, auch wenn es schmerzlich ist". Ein besonderes Grußwort richtete Johannes Paul II. an die Kirche in China. Trotz ihrer Abwesenheit seien die Bischöfe Kontinental-Chinas den Teilnehmern der Synode geistig und im Gebet verbunden gewesen, sagte der Papst unter dem Applaus der Anwesenden.
Der Bischof habe die Pflicht, in Gemeinschaft mit dem ganzen Kollegium der Apostelnachfolger und dem Papst die Gläubigen vor jeder Art von Verunsicherung in Glaubensfragen zu schützen, sagte der Johannes Paul II. Im Licht des Evangeliums müsse er Lösungen für die komplexen Probleme aufzeigen, die die Menschheit belasten. Dabei müsse der Bischof sich in seinem Verhalten und seinem Lebensstil am Bild des "Guten Hirten" orientieren.
An der 10. Ordentlichen Bischofssynode, die am 30. September vom Papst eröffnet worden war, hatten 292 Personen teilgenommen, darunter 247 Bischöfe, 23 offizielle Beobachter (Auditores), 16 Experten und sechs Delegierte anderer Kirchen. Es war das größte Bischofstreffen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Sein Thema lautete: "Der Bischof, Diener des Evangeliums Jesu Christi für die Hoffnung der Welt". Nach einer zweiwöchigen Generaldebatte, in der mehr als 250 Synodalen je achtminütige Statements vortrugen, wurde die Arbeit in der dritten Sitzungswoche in zwölf Sprachzirkeln fortgesetzt. Aus den dort entwickelten 285 thesenartigen "Propositiones" filterte die Vollsammlung zum Abschluss 67 heraus. Sie gehen unveröffentlicht als Ergebnis der Synode an den Papst, der daraus demnächst das Schluss-Dokument der Bischofsversammlung erstellen dürfte.
Kathpress
28. oktober 2001