Für stärkere Integration der Altbischöfe - Petrusamt und Globalisierung
Vatikanstadt, 6.10.01 (KAP) Praktische Fragen zum Bischofsamt, zur Organisation einer Diözese und zum Sozialdienst der Kirche dominierten am Freitag die im Vatikan tagende Bischofssynode. Die Kirche dürfe niemanden ausgrenzen, es gebe für sie keine Fremden, betonte der französische Bischof Olivier de Beranger von St. Denis und mahnte Offenheit an. Der kanadische Bischof Pierre Morissette beklagte, dass der Bischof oft weiterhin als "unnahbare Person" wahrgenommen werde, als Verwalter und Überbringer einer von außen kommenden Botschaft. Deshalb müsse die Gestalt des Bischofs neu bedacht werden, sodaß in ihm deutlicher der "Gute Hirte" zum Vorschein komme, "der Diener, der seien Jüngern die Füße wäscht".
Der emeritierte brasilianische Bischof David Picao forderte eine stärkere Integration der Altbischöfe, die keinesfalls ausgegrenzt werden dürften. Oft seien die "Pensionäre" noch rüstig genug, um weiterhin in der Pastoral tätig zu sein. Der syro-malabarische Bischof Joseph Powathil hob die Rolle des Bischofs als Garant des apostolischen Charakters der Ortskirche hervor. Vor dem Hintergrund der Globalisierung warnte er zugleich davor, das Petrusamt als Amt der Einheit zu minimieren.
Kardinal Cormac Murphy O'Connor aus London plädierte für einen Pastoralplan, der beim persönlichen Lebensstil des Priesters beginnen müsse und die Liturgie, die Gemeinschaft, die Glaubensvermittlung und das soziale Engagement umfassen sollte. Außerdem rief er zu einer ständigen Weiterbildung auch des Bischofs auf.
Kathpress
6. oktober 2001