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Publisert 2. oktober 2001 | Oppdatert 2. oktober 2001

Die 10. Bischofssynode setzt sich mit den Herausforderungen der Gegenwart an die Bischöfe auseinander

"Kathpress"-Korrespondentenbericht von Johannes Schidelko

Vatikanstadt, 30.9.01 (KAP) Überschattet von der gespannten internationalen Lage hat am Sonntag im Vatikan die 10. Bischofssynode begonnen. Die Sicherheitsmaßnahmen waren im Vatikan verschärft, als Johannes Paul II. die feierliche Eröffnungsmesse im Petersdom zelebrierte. In seinem Mittagsgebet rief das Kirchenoberhaupt Christen, Muslime und Juden zum gemeinsamen Friedenseinsatz auf, damit die Welt von der scheußlichen Geißel des Terrorismus bewahrt werde. Und in neuem Licht erscheint die - schon vor längerem erfolgte - Berufung des New Yorker Kardinals Edward Michael Egan zum Generalrelator der Synode.

In seinem Grundsatzreferat am Montag will Egan auch persönliche Eindrücke als Bischof der nordamerikanischen Metropole einbringen. Zehn Minuten nach dem Einschlag des ersten Flugzeugs hatte er unter den Twin Towers Verletzten und Sterbenden geistlichen Beistand geleistet und ihnen die Sterbesakramente gespendet. "Ein Beispiel für einen Bischof, wie wir ihn im dritten Jahrtausend brauchen", hob Synoden-Generalsekretär Kardinal Jan Schotte bei einer Pressekonferenz vor Synodenbeginn hervor.

Und genau um diese Frage - was für einen Bischof braucht die Kirche angesichts der heutigen Herausforderungen? - geht es bei der vierwöchigen Synode. 247 Synodenbischöfe, dazu 23 Beobachter, 16 Experten und sechs ökumenische Gäste werden bis zum 27. Oktober über Rolle und Bedeutung des Bischofsamtes beraten. Damit setzen sie die Serie der Synoden über die verschiedenen Gruppen in der Kirche fort, über die Laien (1987), Priester (1990) und Ordensleute (1994).

Das Themenspektrum für die Beratungen ist breit. Mehr als 100 Seiten umfasst das "Arbeitspapier", das in mehrjährigen Vorbereitungen auf Grundlage einer Umfrage fast alles auflistet, was es über Amt, Aufgabe, Persönlichkeitsprofil und Selbstverständnis des Bischofs zu bedenken gibt. Grundsätzlich geht es um seine drei Kernaufgaben: die Verkündigung, die Sakramentenspendung und die Leitung der Ortskirche - im Geflecht der Weltkirche. Wie sollte der Bischof diese Aufgaben wahrnehmen, wo sollte er Akzente setzen, was kann er delegieren - vor allem im Verwaltungsbereich - was muss er selbst tun? Es geht um den Dienst für die Ökumene, für den interreligiösen Dialog, um die Zusammenarbeit mit Theologen. Und im Vordergrund steht die Frage: Wie kann der Bischof den Glauben in seiner Ortskirche vertiefen und ausbreiten, wie die Gemeinschaft der Gläubigen zusammenhalten und fördern? Wie - und mit welchen Institutionen - soll er den Dienst der Kirche in der Welt und für die Menschen, vor allem die Armen, erfüllen? Und wie schließlich wird der Bischof die Kirche, ihre Botschaft und ihre Belange in der Öffentlichkeit vertreten.

Welche Schwerpunkte bei den Vollversammlungen und Arbeitsgruppen in den Vordergrund rücken, hängt von den Synodalen und dem Verlauf der Arbeit ab, räumte Schotte ein. Sicher werden Fragen der Kollegialität, des Verhältnisses von Universal- und Ortskirche, von notwendiger Einheit und möglicher Vielfalt eine wichtige Rolle spielen. Und auch die Kompetenzverteilung zwischen einzelnem Diözesanbischof, Bischofskonferenz, römischer Kurie, Bischofssynode und Kardinalskollegium könnte Bedeutung bekommen. Weiter dürfte in der Synode die Frage nach dem Papstamt gestellt werden, dessen Art der Ausübung Johannes Paul II. wiederholt zur Diskussion empfohlen hatte. Aber für dieses Thema bräuchte man eigentlich eine eigene Synode, meinte Schotte.

Schließlich wurde Gesprächsbedarf hinsichtlich der Form von Bischofsernennungen signalisiert, nach der Form der Kandidatensuche und der Beteiligung von Diözesankapiteln. Inwieweit die Institution der Bischofssynode selbst zur Debatte steht, muss sich zeigen. Beim letzten Kardinalstreffen im Mai war von Reformbedarf die Rede. In den Umfrageergebnisse hätte sich das nicht niedergeschlagen, meinte der Synoden-Sekretär. Und im Moment sieht er keine realistische Alternative für Arbeit und Ablauf der Synode auf Grundlage der geltenden Normen.

Kathpress
30. september 2001

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