Vier große Gottesdienste und zehn öffentliche Ansprachen - Zu einer der Messfeiern wird mehr als eine Million Gläubige erwartet
Vatikanstadt, 17.5.01 (KAP) Der Vatikan hat am Donnerstag das offizielle Programm der Papstreise in die Ukraine vom 23. bis 27. Juni veröffentlicht. Damit sind letzte Zweifel ausgeräumt, ob Johannes Paul II. angesichts der Kritik von russisch-orthodoxer Seite an seinem geplanten Besuch im Stammland der russischen Orthodoxie festhält.
Nach dem vom vatikanischen Pressesaal veröffentlichten Programm wird der Papst am Samstag, 23. Juni, in Kiew vom ukrainischen Staatspräsident Leonid Kutschma empfangen, am Abend ist eine Begegnung mit Vertretern des ukrainischen öffentlichen Lebens vorgesehen.
Für Sonntag ist am Morgen eine heilige Messe im lateinischen Ritus auf einem Flughafengelände geplant. Nachmittag findet eine Begegnung mit Vertretern anderer Glaubensgemeinschaften statt.
Am Montag wird der Papst nach einer heiligen Messe im byzantinischen Ritus nachmittags nach Lemberg (Lwiw) in der Westukraine weiterreisen. Die Großerzdiözese Lemberg ist die Hochburg der rund fünf Millionen Gläubige zählenden ukrainisch-katholischen ("unierten") Kirche.
In Lemberg ist am Dienstag ein weiterer Gottesdienst im lateinischen Ritus sowie eine Begegnung mit katholischen Jugendlichen geplant. Am Mittwoch, 27. Juni, steht vor dem Rückflug nach Rom ein weiterer großer Gottesdienst im byzantinischen Ritus auf dem Programm.
Zustrom auch aus Russland
Im Laufe seiner 94. Auslandsreis will der Papst zehn öffentliche Predigten oder Ansprachen halten. Zu jedem der vier großen Gottesdienste unter freiem Himmel werden mehrere hunderttausend Teilnehmer erwartet, darunter auch Menschen aus Russland und anderen Teilen der ehemaligen Sowjetunion.
In ukrainischen Kirchenkreisen wurde für einen der Gottesdienste sogar die Zahl von mehr als einer Million erwarteter Teilnehmer genannt. Mit der Ukraine bereist der Papst erstmals ein Land mit orthodoxer Bevölkerungsmehrheit gegen den Willen der zuständigen offiziellen orthodoxen Hierarchie. Der Papstbesuch wird nur von den in der Weltorthodoxie nicht anerkannten schismatischen kirchlichen Gemeinschaften des Landes begrüßt.
Kathpress
17. mai 2001