Rom, 7.3.01 (KAP) Der Kandidat der regierenden Mitte-Links-Koalition für die Parlamentswahlen in Italien, Francesco Rutelli, hat sich nun ebenfalls für eine Verbesserung des Abtreibungsgesetzes in Italien ausgesprochen. Er reagierte damit auf Aussagen des Herausforderers Silvio Berlusconi vom Mitte-rechts-Bündnis. In einem Interview mit der katholischen Wochenzeitschrift "Famiglia Cristiana" forderte Rutelli mehr Hilfen für Frauen, die nicht abtreiben wollen.
Persönlich sei er gegen die Abtreibung, betonte der frühere Bürgermeister von Rom in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift. In politischer Hinsicht halte er das Abtreibungsgesetz jedoch für eine Verbesserung gegenüber dem früheren Abtreibungsverbot und der sehr hohen Dunkelziffer. Im Verhältnis zur Kirche plädierte Rutelli in dem gleichen Interview für ein friedliches Einvernehmen: "Man sollte das Feld von jeglicher Polemik räumen". Weiter befürwortete Rutelli Unterstützungen für die meist katholischen Privatschulen.
Berlusconi hatte, ebenfalls in "Famiglia Cristiana", vor einer Woche Verbesserungen des Abtreibungsgesetzes verlangt. Später hatte er aber eine Abschaffung des derzeitigen geltenden Gesetzes abgelehnt. Voraussichtlich im Frühsommer wählen die Italiener ein neues Parlament.
Kathpress
7. mars 2001