Vatikanstadt, 19.12.00 (KAP) Der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, hat die von ihm veröffentlichte theologische Erklärung «Dominus Iesus» abermals verteidigt und erklärt, es habe nicht nur Kritik, sondern auch viel Zustimmung zu dem Text gegeben. In einem Interview mit Radio Vatikan sagte der Kardinal, Zeichen der Dankbarkeit seien nicht nur von Katholiken, sondern auch von Protestanten gekommen.
«Wir sehen, dass ein klares Wort darüber erwartet wurde, was die Kirche heute glaubt und was wirklich die Fundamente unseres christlichen Lebens sind», betonte Ratzinger. Das Dokument «Dominus Iesus» bringe «mit großer Klarheit» das Zentrum des christlichen Glaubens zum Ausdruck, wonach Gott in Jesus Christus Mensch wurde und eine Brücke zwischen Gott und dem Menschen existiert. Es gebe nicht nur einige schwer zu entziffernde Fragmente der Wahrheit, vielmehr habe Gott sein wirkliches Gesicht gezeigt.
Ratzinger gab das Interview am Rande eines Kongresses der Rektoren der mittlerweile weltweit 43 Priesterseminare des «Neokatechumenalen Weges». Aus diesen Seminaren sind, wie Radio Vatikan berichtete, inzwischen 650 Priester hervorgegangen, 1.400 junge Männer befinden sich in der Ausbildung. Von den Seminaren des «Neokatechumenalen Wegs» befinden sich 19 in Europa, 14 in Nord- und Südamerika, sechs in Asien, zwei in Afrika und je eines im Nahen Osten und in Australien.
Kathpress
19. desember 2000