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Publisert 31. oktober 2000 | Oppdatert 31. oktober 2000

Utl: Ratspräsident des Schweizer Evangelischen Kirchenbundes zur Vatikan-Erklärung "Dominus Iesus": Inhalte sind nicht neu, der Ton befremdet aber viele Christen =

Bern, 31.10.00 (KAP) Für eine Weiterführung des ökumenischen Dialogs "mit Entschiedenheit, aber auch mit Gelassenheit" hat sich der Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Thomas Wipf, ausgesprochen. Wipf nahm zum Auftakt der SEK-Herbstvollversammlung zum Vatikan-Dokument "Dominus Iesus" Stellung und bezeichnete dessen Inhalt als "theologisch nicht neu". Es wiederhole "alt bekannte Positionen", etwa Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Insbesondere der zweite Teil der Erklärung töne aber "im heutigen Kontext anders als damals" und werde "von vielen Christen in allen Kirchen als anstößig empfunden".

Die Erklärung "Dominus Iesus" sei offensichtlich zu lesen als das Äußerste, was die römisch-katholische Kirche an Aufbruch und Entwicklung zulassen könne, meinte Wipf. Wie die katholische Kirche hätten auch die reformatorischen Kirchen Kriterien für das Kirche-Sein festgelegt, allerdings "nicht ausschließende, sondern biblisch begründete, offene Kriterien".

Der Vatikan laufe derzeit Gefahr, sich "aus dem ökumenischen Gespräch zu verabschieden, was für die ganze Kirche Jesu Christi ein ernsthaftes Problem darstellen würde", so der SEK-Ratspräsident weiter. Die "Missachtung der gewachsenen interkonfessionellen Beziehungen und des zwischenkirchlichen Vertrauens" greife in einer Weise "direkt in die Lebenswirklichkeit vieler - gerade kirchlich engagierter - Menschen ein", dass es nicht verwundern könne, wenn nun diese Aussagen des römischen Lehramtes "Gegenstand der Auseinandersetzung und der Kritik" geworden seien.

Zwt: Es braucht mehr Kommunikation

Die Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher Konfessionen in der Schweiz würden trotz dieser Schwierigkeiten "ohne größeren Schaden" weiter bestehen, und auch die offiziellen Beziehungen des SEK zur Schweizer Bischofskonferenz würden "auf der Basis des Vertrauens und gegenseitigen Respekts verstärkt und kontinuierlich" weitergeführt. Jedoch müssten neue Wege einer "transparenten und rechtzeitigen Kommunikation" gesucht werden. Wipf nannte als Beispiel die Tatsache, dass der SEK von der Bischofskonferenz nicht auf die Veröffentlichung des Dokuments vorbereitet worden war. (Schluss)

31.10.2000 12:24 K200006821
31. oktober 2000

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