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Publisert 25. september 2000 | Oppdatert 25. september 2000

Klares Selbstverständnis nützt ökumenischem Gespräch

Bern, 23.9.00 (KAP) Der Basler Bischof Kurt Koch hat sich hinter den Inhalt des vielkritisierten Vatikan-Dokuments «Dominus Iesus» gestellt. In einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung» sagte er, das Dokument enthalte ein äußerst klares Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche. «Dominus Iesus» könne nun für Protestanten Ansporn sein, ihr kirchliches Selbstverständnis «ebenso deutlich in das ökumenische Gespräch einzubringen, um bei grundlegenden Fragen weiterzukommen».

Mit Blick auf die innerkatholischen Kritiker sagte Bischof Koch, dass ihm bestimmte Äußerungen, die in den letzten Tagen gemacht worden seien, große Sorgen bereiteten. Der Bischof hielt dazu fest: «Wir stehen heute vor der Frage, ob es in der Kirche noch verbindliche Wege gibt. Konkret geht es darum, wie wir zum Zweiten Vatikanischen Konzil stehen und ob dieses noch die Magna Charta der Kirche auf dem Weg ins dritte Jahrtausend sein soll». Zum ersten Mal habe er die Erfahrung gemacht, dass «wir Bischöfe heftig attackiert werden, weil wir zum Zweiten Vatikanischen Konzil stehen». Bisher hätten dieselben Kritiker immer gesagt, sie müssten das Konzil «vor uns Bischöfen in Schutz nehmen».

Über die aufgetretenen ökumenischen Irritationen meinte Bischof Koch, es sei wirklich nicht die Absicht des Dokuments, irgendjemanden verletzen zu wollen. Es betone, dass die eine Kirche Jesu Christi in der römisch-katholischen Kirche verwirklicht ist. Ein solches Selbstverständnis bilde die Voraussetzung dafür, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Auf die Frage, welche Reaktion er sich von evangelischer Seite auf «Dominus Iesus» wünsche, antwortete Koch, er würde erwarten, dass die Reformierten bekennen, dass die Kirche Jesu Christi auch in ihren Kirchen verwirklicht sei und dass sie ihre Kriterien benennen würden. «Von daher könnten die Fragen auf den ökumenischen Tisch kommen, die uns weiterführen», betonte er.

Koch bedauerte, dass sich die Reformierten teilweise durch das Dokument «Dominus Iesus» verletzt fühlten. Er müsse aber darauf hinweisen, «dass es auch in den reformierten Kirchen in der Schweiz Vorgänge gibt, die mich schmerzlich berühren». So bedeute es für ihn eine Gefährdung der Ökumene, «wenn einzelne reformierte Landeskirchen erklären, die Taufe sei nicht Voraussetzung für das Abendmahl». Denn die ganze Ökumene stehe und falle mit der Anerkennung der Taufe.

Die Ökumene ist laut Bischof Koch auch gefährdet, «wenn ein reformierter Synodalrat ohne Rücksprache mit uns ein Dokument veröffentlichen will, wie man mit römisch-katholischen Priestern gemeinsam das Abendmahl konzelebriert». Denn dies sei ein Vorgehen, das er nicht als ökumenisch fair bezeichnen könne.

Kathpress

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