Hopp til hovedinnhold
Publisert 11. september 2000 | Oppdatert 11. september 2000

Kölner Erzbischof fordert Toleranz auch gegenüber der katholischen Kirche, «ihr Selbstverständnis zu formulieren»

Köln, 11.9.00 (KAP) Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat sich nachdrücklich hinter die vatikanische Erklärung «Dominus Iesus» gestellt und die Veröffentlichung dieses Dokuments zum gegenwärtigen Zeitpunkt als «sehr notwendig» bezeichnet. Toleranz unter Menschen und unter Christen bedeute, «dass man der katholischen Kirche gestattet, ihr Selbstverständnis zu formulieren», unterstrich Meisner in einem Gespräch mit der «Kirchenzeitung für die Erzdiözese Köln». Der ökumenische Dialog wäre nach Auffassung des Kardinals zum Scheitern verurteilt, «wenn die katholische Kirche nicht Respekt vor der Glaubensüberzeugung der anderen Konfessionen hätte, aber umgekehrt gilt das Gleiche».

Das vatikanische Dokument habe zunächst die Absicht, die «Einzigkeit Christi und die Universalität seiner Bedeutung für die Menschheit» herauszustellen, betont Meisner. Durch das Zusammenrücken der Völker und Kulturen zeichne sich die Gefahr ab, in Jesus Christus nur noch einen der großen religiösen Lehrer der Menschheit zu sehen, «aber nicht mehr den Sohn des lebendigen Gottes, der außer Konkurrenz ist».

Dass die katholische Kirche die Stiftung Christi in ihrer ganzen Fülle bis in die Gegenwart hinein bewahrt habe, präge ihr Selbstverständnis seit zwei Jahrtausenden. Insofern bringe die Erklärung der Glaubenskongregation über die Kirche nach den Worten Meisners «in keinem Satz etwas Neues»; die Inhalte seien in jedem dogmatischen Lehrbuch nachzulesen. Wie die Reaktionen auf das Dokument jedoch zeigten, scheine dies in Vergessenheit geraten zu sein, «sodaß diese Erklärung doch sehr notwendig war». «Ökumenische Utopisten» seien von diesem Dokument wahrscheinlich enttäuscht, «ökumenische Realisten» aber würden es als hilfreich empfinden, «dass die zum Teil vergessene katholische Position nun erneut klar formuliert worden ist».

Der Kardinal ruft die Christen in Deutschland dazu auf, sich gemeinsam den Herausforderungen der Gesellschaft zu stellen, «indem wir die christlichen Grundwerte verteidigen und verkünden». Die «riesigen Probleme», die beispielsweise mit dem Schlagwort «Genmanipulation» gegeben seien, müssten sorgfältig beobachtet und theologisch beantwortet werden. Hier bedürfe es des Einsatzes aller Christen. Gemeinsames Handeln aus dem Geist des Evangeliums könnte nach den Worten Meisners zu einer «vertieften Einsicht unserer Gemeinsamkeiten im Glauben führen». Hier liege ein weithin noch unbebautes Feld ökumenischer Zusammenarbeit.

Kathpress

Mer om: