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Publisert 11. september 2000 | Oppdatert 11. september 2000

Aber in der neuen Erklärung der Glaubenskongregation fehlt die «Offenheit für zukünftige Gespräche und die Ermutigung»

Wien, 11.9.00 (KAP) Der ökumenische und der interreligiöse Dialog «sollen und werden sicher weitergeführt werden», betonte der Präsident des Katholischen Laienrates Österreichs, Wolfgang Rank, am Montag gegenüber «Kathpress» in einer Stellungnahme zur neuen vatikanischen Erklärung «Dominus Iesus». Die Erklärung erfülle für die Weiterführung «leider nur eine einzige Funktion, nämlich die Fixierung lehramtlicher Aussagen»; es fehlten aber die «Offenheit für zukünftige Gespräche und die Ermutigung».

Zugleich bedauerte Rank, dass aus der Erklärung nur einige der insgesamt 23 Paragrafen öffentlich diskutiert werden. Die Abschnitte über die «Fülle und Endgültigkeit der Offenbarung Jesu», die «Einzigkeit und Universalität des Heilsmysteriums Jesu Christi» sowie das «Verhältnis von «Kirche, Reich Christi und Reich Gottes» behandelten «grundlegende Fragen für den interreligiösen Dialog» und verdienten auch Beachtung und Bewertung.

Es sei zwar richtig, dass die Erklärung keine neuen lehramtlichen Aussagen enthält, betonte der Präsident des Laienrates. Die mehr oder minder scharfen Reaktion seien aber erklärlich, weil inhaltlich gleiche Aussagen des Zweiten Vaticanums «durch den Zusammenhang und die Wortwahl in den damaligen Dokumenten offener und gesprächsbereiter» klingen. Zur theologischen Diskussion der letzten Jahrzehnte gebe die Erklärung praktisch «nur negative Abgrenzungen und Ablehnungen», es fehle jede positive Weiterentwicklung. Man gewinne den Eindruck, dass der ökumenische und der interreligiöse Dialog in den letzten Jahrzehnten keine Fortschritte gemacht haben. Rank: «Das tut allen weh, die sich hier im Kleinen und im Großen bemüht haben». Das Verständnis für die Erklärung werde auch dadurch erschwert, dass der hohe Verbindlichkeitsgrad betont und der «Anspruch der Unfehlbarkeit» ganz allgemein erwähnt und herausgestrichen wird, sodaß «auch die Diskussion über Teile und Details unzulässig erscheint».

«Sand ins Getriebe der Ökumene»?

Kritisch kommentiert wurde das Dokument «Dominus Iesus» vom Präsidenten der steirischen Katholischen Aktion, Josef Wilhelm. «Wir lassen uns von Rom nicht Sand in das Getriebe der Ökumene streuen», so Wilhelm in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview. Man werde in der Steiermark den Weg der Ökumene in «versöhnter Verschiedenheit» weiterzugehen. Die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz, die gut funktionierende Zusammenarbeit mit den im «ökumenischen Forum der Kirchen» beheimateten Kirchen und das jährlich stattfindende ökumenische Gebet um Frieden und Versöhnung seien «Zeichen dafür, dass die Ökumene in der Steiermark lebt». Das werde auch in Zukunft so sein, so Wilhelm.

Unterdessen äußerte die Wiener Superintendentialversammlung - die Versammlung der Pfarrgemeinden der evangelisch-lutherischen Diözese Wien - in einer Erklärung ihre «Betroffenheit und Empörung» über das römische Dokument. Die evangelische Kirche verstehe sich auf Grund ihres biblischen Bekenntnisses als «vollwertige Kirche Jesu Christi» und lehne jede «Abwertung ihres Kircheseins» entschieden ab. Die im Vorjahr in Augsburg erfolgte Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre hätte eine «andere Kultur in der Ökumene» erhoffen lassen.

Kritik der Altkatholischen Kirche

Der Bischof der altkatholischen Kirche in Österreich, Bernhard Heitz, bezeichnete das Dokument der Glaubenskongregation nach Jahrzehnten ökumenischer Weiterentwicklung nach dem II. Vatikanischen Konzil als eine «demütigende Zurückverweisung auf altbekannte bzw. überholte Positionen». Er vermisse die «Offenheit für das Verwurzeltsein des Christentums im Judentum» und den Hinweis auf den Monotheismus aller Abrahamskinder. Heitz kritisierte auch, dass dieses «uns und die reformatorischen Schwesterkirchen in besonderer Weise kränkende Dokument des Alleinvertretungs- und Vorherrschaftsanspruchs übersieht, dass keine Kirche allein die Fülle Christi und das Ganze des apostolisch begründeten Kircheseins ausschöpfen kann».

Kathpress

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