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Publisert 30. mars 2000 | Oppdatert 31. mars 2000

Jerusalem, 25.3.00 (KAP) Der Apostolische Nuntius in Israel, Pietro Sambi, hat den geplanten Bau einer Moschee neben der Verkündigungsbasilika in Nazareth scharf kritisiert. In der RAI-Talkshow «Porta a Porta», die Freitagnacht aus Jerusalem kam, sagte Sambi, der geplante Bau sei «nicht ein Tempel für Gott, sondern ein Tempel für die Spaltung». Er betonte, die Muslime könnten nach seiner Meinung so viele Moscheen in Nazareth bauen, wie sie wollten, doch müsse es nicht an dieser Stelle im Schatten der Verkündigungsbasilika sein.

Der Platz war ursprünglich als Park- und Empfangsplatz für Heilig-Jahr-Pilger vorgesehen. Vor zwei Jahren hatten Islamisten den Platz unrechtmäßig besetzt und eine Zeltmoschee errichtet, diese jedoch auf Anordnung der israelischen Regierung Anfang November abgebaut. Zuvor hatte ihnen die Regierung allerdings zugesichert, nach Ablauf des Heiligen Jahres 2000 auf dem Gelände eine kleine Moschee bauen zu dürfen. Der Grundstein dafür war Ende November gelegt worden. Sowohl der Vatikan als auch die christlichen Kirchen in Israel hatten mehrfach scharf gegen die Errichtung einer Moschee vor der Verkündigungsbasilika protestiert.

Sambi bezeichnete in der RAI-Sendung ebenso wie der vatikanische Pressesprecher Joaquin Navarro-Valls und der Präsident des Jüdischen Nationalfonds, Avi Pazner, den Papstbesuch in Israel als «Ereignis von ungeheurer geschichtlicher Tragweite». Vor allem der Besuch Johannes Pauls II. in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem habe dem Papst die Herzen der Israeli geöffnet. Besonders beeindruckend sei gewesen, dass der sichtlich ergriffene Premierminister Ehud Barak den Papst in Yad Vashem mit einer traditionellen jüdischen Formel gesegnet habe.

«Überholte Apologetik»

Der italienische Theologe Bruno Forte, der den Text der internationalen Theologenkommission zur großen Vergebungsbitte des Papstes entworfen hatte, bezeichnete es als «überholte Apologetik», wenn manche Leute immer noch versuchten, die jahrhundertelange antijüdische Haltung der Christen von der Mitverantwortung für den modernen rassistischen Antisemitismus ab dem 19. Jahrhundert freizusprechen. In diesem Sinn hatte sich der italienische Schriftsteller Vittorio Messori zu den Worten des Papstes in Yad Vashem geäußert; Messori meinte, der moderne Antisemitismus sei nicht Sache von Christen, sondern von Atheisten gewesen. Demgegenüber unterstrich Forte, dass der Papst bewußt die Mitverantwortung der Christen und die tief in das Christentum eingedrungenen antisemitischen Haltungen verurteilt habe. Johannes Paul II. habe sowohl bei der großen Vergebungsbitte am 12. März als auch in Yad Vashem deutlich machen wollen, dass jegliche Haltung der Judenfeindschaft nicht dem Willen Gottes entspricht.

Kathpress

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