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Publisert 4. juli 2004 | Oppdatert 4. juli 2004

Rom, 30.4.04 (KAP) Der Seligsprechungsprozess für Papst Pius XII. (1939-58) geht ungeachtet politischer Einwände weiter. Der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Jose Saraiva Martins, erklärte in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der italienischen Tageszeitung «Il Tempo» auf eine entsprechende Frage: «Jede Seligsprechung ist allein Angelegenheit der Kirche». Im Jahre 1998 hatte die israelische Regierung durch ihren Vatikan-Botschafter für die Seligsprechung des Pacelli-Papstes ein «Moratorium von mindestens 50 Jahren» und eine vorherige Öffnung aller Archive gefordert.

Martins erklärte in dem Interview, derzeit werde als nächster Schritt die «Positio» über den «heroischen Tugendgrad» Eugenio Pacellis vorbereitet. Einen Termin für die Seligsprechung nannte der Kardinal nicht. Martins betonte: «Er wird selig gesprochen, wenn Gott es will».

Bei der Prüfung der Akten und Zeugenaussagen für den Prozess gehe es einzig um die historische Wahrheit, unterstrich der Kardinal. Da die Person des Papstes und die Umstände seines Lebens möglichst vollständig untersucht werden müssten, dauere die Prüfung naturgemäß sehr viel länger als bei einem einfachen Gläubigen.

Das Seligsprechungsverfahren für Eugenio Pacelli (Pius XII.) wurde 1974 noch unter Papst Paul VI. begonnen. Die Befürworter seiner Seligsprechung erinnern unter anderem daran, dass unter seiner Ägide während der deutschen Besetzung der italienischen Hauptstadt (1943/44) mehr als 4.000 römische Juden in kirchlichen Institutionen vor dem Zugriff der SS gerettet wurden. Kritiker der Seligsprechung geben zu bedenken, dass Pius XII. nicht deutlich genug gegen die Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg protestiert habe.

Kathpress
30. april 2004

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