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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Rom, 20.8.03 (KAP) Der italienische Regisseur Vittorio de Sica hat im Zweiten Weltkrieg in Zusammenarbeit mit dem Vatikan rund 300 Juden und andere Verfolgte versteckt. Wie die italienische Tageszeitung «Corriere della Sera» berichtete, hat de Sica die Aktion in Zusammenarbeit mit dem damaligen Substituten im Staatssekretariat, Giovanni Battista Montini - dem späteren Papst Paul VI. - organisiert. Der Regisseur habe für seinen Film «La porta del cielo» mehrere hundert Menschen als angebliche Komparsen angeworben, die während der Dreharbeiten in der - exterritorialen - römischen Basilika San Paolo fuori le Mura Unterschlupf fanden. In Wirklichkeit habe es sich um Juden und politisch Verfolgte gehandelt, die den exterritorialen Status der Basilika zu ihrem Schutz nutzen konnten.

Wie aus den Vatikan-Akten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs hervorgeht, wurde das Versteck der Flüchtlinge am 3. Februar 1944 von italienischen Faschisten und deutschen Soldaten im inoffiziellen Auftrag der SS durchsucht. Einige der in der Basilika Versteckten wurden damals deportiert. Da die vatikanische «Palatingarde» den Eindringlingen bewaffneten Widerstand leistete, kam es bei dieser Gelegenheit zum wahrscheinlich einzigen Schusswechsel zwischen faschistischen und vatikanischen Truppen im Verlauf des Zweiten Weltkriegs. Der Vatikan protestierte in aller Schärfe gegen das völkerrechtswidrige Vorgehen der deutschen Besatzungsmacht, die ihre Beteiligung am Vorgehen der Einheiten der neo-faschistischen «Repubblica Sociale Italiana» (RSI) jedoch leugnete.

Kathpress
20. august 2003