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Publisert 6. januar 2011 | Oppdatert 6. januar 2011

Liberaler fordert von Außenminister Iwanow Aufklärung über die Vorgänge

Moskau, 17.9.02 (KAP) Ein liberaler Abgeordneter hat im russischen Parlament die Ausweisung katholischer Priester aus seinem Land in Frage gestellt. Wie russische Medien am Dienstag berichteten, fragte der Abgeordnete Sergej Mitrokin von der Partei «Jabloko» Außenminister Igor Iwanow nach der Begründung für die Ausweisungen und erinnerte an die Außenwirkung solcher Maßnahmen. Zudem habe er wissen wollen, ob sich noch weitere katholische Priester auf der schwarzen Liste des Außenministeriums befinden und worin das angeführte «Risiko für die nationale Sicherheit» bestehe. Eine Antwort des Ministers sei binnen eines Monats zu erwarten, hieß es.

Am Montag hatte ein enger Stabsmitarbeiter von Präsident Wladimir Putin erklärt, der Visa-Entzug stelle keinen Angriff auf die katholische Kirche dar. Russland habe die Passkontrollen in den vergangenen Jahren generell verschärft; dies richte sich nicht ausschließlich gegen Katholiken oder katholische Priester.

Hoffnung auf einheimischen Klerus

Unterdessen hat sich auch die Konferenz russischer katholischer Geistlicher zu den Vorgängen zu Wort gemeldet. Seit April wurde fünf katholischen Geistlichen - unter ihnen ein Bischof - das russische Visum verweigert. Gleichzeitig seien in den vergangenen drei Monaten aber auch zehn neue ausländische Priester in Russland eingetroffen, sagte ein Sprecher der Priestervereinigung, Wiktor Krol, laut einer Meldung der Moskauer Presseagentur Interfax.

«Wir haben den Eindruck, dass wir für etwas bestraft werden und dass man uns dazu bringen will, unser Verhalten zu ändern», meinte Krol zur Ausweisung der Priester. Die Konferenz katholischer Geistlicher erkenne das Recht eines jeden Landes an, Ausländern ohne Angabe von Gründen das Visum zu verweigern. «Wenn es aber um Priester geht, dann wäre es angemessener, dies zu begründen», fügte er hinzu.

Die katholische Kirche in Russland sehe sich angesichts der gegenwärtigen Entwicklung mit ernsthaften Problemen konfrontiert. «Die Machtorgane haben unseren größten Schwachpunkt entdeckt: den Mangel an katholischen Priestern russischer Herkunft», so Krol. Mit einer Verbesserung dieser Situation könne erst in den nächsten zehn beziehungsweise zwölf Jahren gerechnet werden, wenn es genügend russische katholische Priester geben werde. Jährlich schließen laut Krol mehr als 20 Studenten ihr Studium am katholischen Priesterseminar von St. Petersburg ab. Heute seien noch 85 Prozent der katholischen Priester in Russland Ausländer.

Die Priester-Vereinigung ist nicht der Ansicht, dass die Ausweisung einiger Geistlicher aus Russland auf die Verschlechterung des Verhältnisses zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und dem Vatikan zurückzuführen ist. «Es gibt keine Dokumente oder Erklärungen, die beweisen, dass der Visumentzug unter direktem Druck des Moskauer Patriarchats erfolgt ist», sagte Krol im Gespräch mit Interfax.

Krol äußerte Bedauern darüber, dass kaum Abgeordnete der Staatsduma die Katholiken unterstützen wie sie es bei den Buddhisten getan haben, nachdem die Regierung das Visum für den Dalai Lama abgelehnt hatte. «Wir bekommen von den traditionellen russischen Glaubensgemeinschaften nicht viel Unterstützung. Daher bleibt uns nichts anderes übrig als uns an die Öffentlichkeit zu wenden», erklärte Krol.

Kathpress
17. september 2002

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