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Publisert 19. august 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Krakau, 19.8.02 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat am Sonntagabend am Grab seiner Eltern auf dem Friedhof von Krakau-Rakowice gebetet. In dem Familiengrab ist auch der ältere Bruder des Papstes, Edmund Wojtyla, begraben. Johannes Paul II. verzichtete wegen seiner starken Gehbehinderung darauf, am Grab aus dem Papamobil auszusteigen. Er verweilte sichtlich bewegt im Stehen vor dem mit Blumen geschmückten Grab aus grauem Granit, während ein Chor ein Marienlied sang. Der Papst entzündete eine Kerze mit drei Dochten, die ein Helfer auf das Grab stellte. Wenig später verabschiedete er sich mit einem segnenden Kreuzzeichen von der letzten Ruhestätte seiner engsten Angehörigen.

Zuvor hatte der Papst die Wawel-Kathedrale im Zentrum von Krakau besucht und das Grab des polnischen Nationalheiligen Stanislaus (gest. 1079) besucht. Johannes Paul II. verweilte dort eine halbe Stunde in stillem Gebet. In der Kathedrale hatte der junge Wojtyla 1939 den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen erlebt. 1946 feierte er in einer Krypta des Gotteshauses seine erste heilige Messe als Priester. In der Zeit von 1958 bis zur Papstwahl 1978 war die Kathedrale seine Bischofskirche.

In der Kirche und ihren Krypten sind zahlreiche Helden der polnischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit begraben, darunter die heilige Königin Jadwiga, die Nationaldichter Adam Mickiewicz und Julius Slowacki sowie Marschall Jozef Pilsudski.

Auf der Fahrt von der Kathedrale zum Friedhof besuchte der Papst überraschend auch seine erste Krakauer Stadtpfarre, die dem heiligen Florian geweiht ist. Dort hatte er von 1949 bis 1951 als Kaplan gearbeitet. Die Gemeindemitglieder grüßte er mit einer kurzen Ansprache, in der er sie bat, für ihn jetzt und nach seinem Tod zu beten.

Kathpress
19. august 2002