Vatikanstadt, 23.1.02 (KAP) Als "Pilgerfahrt der Hoffnung" hat Papst Johannes Paul II. seine Reise nach Assisi zum Friedensgipfel der Weltreligionen bezeichnet. Bei der Generalaudienz äußerte er am Mittwoch die Hoffnung, dass das Treffen "ehrliche und mutige Vorschläge für Gerechtigkeit und Versöhnung" mache und somit die Grundlage für einen "echten und dauerhaften Frieden" lege. Der Papst rief alle Katholiken zum Gebet für das Treffen in Assisi auf. Zugleich warb er um Sympathie für die in Assisi versammelten Repräsentanten der anderen Religionen.
Rabbiner hat hohe Erwartungen
Positiv zum von Papst Johannes Paul II. angeregten Friedensgipfel in Assisi hat sich der US-Rabbiner Leon Feldmann, Sekretär des "International Committee for Interreligious Consultations", geäußert. Das Ziel des Friedens sei im Judentum "größer als jedes andere Ziel des Lebens", sagte er gegenüber Radio Vatikan-deutsch am Mittwoch. Daher sei es "theologisch vom Friedensstandpunkt eine Kontradiktion", wenn der Staat Israel mit den Palästinensern Krieg führe, obwohl das politische Ursachen habe.
Feldmann äußerte die Hoffnung, dass das Treffen in Assisi gemäß der Intention des Papstes nicht politisch vereinnahmt werde: "Ich glaube, wenn das gelingt, ist es ein außerordentlicher Erfolg für den Papst und das Christentum und für die Religion im allgemeinen". Trotz mancher Schwierigkeiten entwickle sich der katholisch-jüdische Dialog positiv, betonte der in Berlin geborene Rabbiner. Ausdrücklich begrüßte er die deutliche Absage des Papstes an jede Form von Antisemitismus. Die guten christlich-jüdischen Beziehungen zeigten sich auch an der großen Teilnahme von Rabbinern in Assisi, hob er hervor.
Kathpress
23. januar 2002