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Publisert 6. januar 2011 | Oppdatert 6. januar 2011

Bischof Kothgasser: "Von großen Spannungen zwischen den Bischöfen und Rom war nur wenig zu spüren"

Innsbruck, 30.10.01 (KAP) Die Bischofssynode in Rom war geprägt vom Wunsch nach einer engen Kooperation zwischen den Teilkirchen in aller Welt und den vatikanischen Zentralstellen der katholischen Kirche. Das betonte der Innsbrucker Bischof Alois Kothgasser - er vertrat die Österreichische Bischofskonferenz bei der Synode - in einem Interview für die neueste Ausgabe der westösterreichischen Kirchenzeitungen. "Von großen Spannungen zwischen den Bischöfen und Rom war nur wenig zu spüren", betonte Kothgasser. Die vierwöchige Zusammenkunft von Bischöfen aus aller Welt zum Thema "Der Bischof als Diener Jesu Christi für die Hoffnung der Welt" hat laut Kothgasser das Bedürfnis wachsen lassen, "einander zu verstehen und gemeinsam mit dem Papst und seinen Mitarbeitern in den römischen Gremien voranzugehen". Wenn Diözesanbischöfe und Bischofskonferenzen all das tun würden, was sie dem Evangelium und dem Konzil entsprechend tun könnten und sollten, "haben sie viel, viel zu tun", so der Tiroler Bischof wörtlich.

Zum in Österreich forcierten Anliegen, den Diözesen ein Mitspracherecht bei der Bestellung ihrer Bischöfe einzuräumen, nannte Kothgasser als Ergebnis der Synode: "Die bisher schon gegebenen Möglichkeiten sollten besser, umfassender und objektiver genützt und die Bischöfe einer Kirchenprovinz intensiver einbezogen werden".

Die Bischofssynode sei von der sehr unterschiedlichen Situation der Teilkirchen geprägt gewesen. Dasselbe Evangelium werde in christlich geprägten Ländern und in extremen Minderheitensituationen verkündet und gelebt. Die Aussagen der Bischöfe hätten sowohl großen Bekennermut als auch große Behutsamkeit und tiefes Einfühlungsvermögen für die Menschen erkennen lassen, unter denen sie leben. Als eigentliches Ergebnis der Synode bezeichnete Kothgasser die gemeinsame Besinnung der Bischöfe aus aller Welt auf die Identität dieses Amtes und auf die Aufgaben eines Bischofs am Beginn des neuen Jahrtausends.

Die Frage nach der Art der Ausübung des Papstamtes, die Johannes Paul II. in seinem Schreiben "Ut unum sint" gestellt hat, sei immer wieder aufgegriffen worden, berichtete Kothgasser. Auch eine Reform der Bischofssynode, um diese Zusammenkünfte kürzer, themenzentrierter, und effektiver zu gestalten, sei erwogen worden.

Der Innsbrucker Bischof zeigte sich beeindruckt vom täglichen Arbeitspensum des Papstes. Johannes Paul II. habe am 30. September die Synode im Petersdom eröffnet, an allen Vollversammlungen teilgenommen, zwischendurch zahlreiche Audienzen gehalten und fast täglich Synodenteilnehmer zum Mittagessen eingeladen. "Der Papst ist erstaunlich munter", so Kothgasser: "Ein wenig Schalk spricht immer aus seinen Augen. Eines Morgens begrüßte er uns mit den Worten 'Salam aleikum' - zur Freude der arabisch sprechenden Bischöfe".

Als Bischof "mitten unter den Armen leben"

Die Solidarität mit den Armen und Bedürftigen ist als Anspruch des Zweiten Vatikanischen Konzils auch bei der jüngsten römischen Synode wieder aufgegriffen worden, sagte Bischof Kothgasser im ORF-Radiomagazin "Praxis". Als Bischof "mitten unter den Armen zu leben" bedeute, "ein einfaches Leben zu führen und darin Beispiel zu sein" und sich zugleich für jene einzusetzen, "die keine Stimme haben".

Im Hinblick auf die neuen Bewegungen in der Kirche ("movimenti") sagte der Tiroler Bischof, es sei Konsens der Synode gewesen, die "movimenti" in die bestehenden Strukturen einer Diözese einzubeziehen und nicht "parallel nebeneinander oder gar gegeneinander" zu arbeiten. Das Neue müsse eingebaut werden in das Ganze der Pastoral, hier habe der Bischof die Aufgabe zu koordinieren und zusammenzuführen.

Kathpress
30. oktober 2001

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