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Publisert 1. oktober 2001 | Oppdatert 1. oktober 2001

Linz, 25.9.01 (KAP) Die persönliche Sympathie zwischen Papst Johannes Paul II. und den letzten beiden armenischen Patriarchen, Karekin I. und Karekin II., ist nach Meinung des Wiener armenisch-apostolischen Erzbischofs Mesrob Krikorian, mitverantwortlich für die neue enge Beziehung zwischen Rom und Etschmiadzin. Krikorian äußerte sich in einem Gespräch mit den westösterreichischen Kirchenzeitungen aus Anlass des aktuellen Armenien-Besuchs des Papstes. Die besondere gegenseitige Verbundenheit drücke sich auch darin aus, dass Johannes Paul II. in der Patriarchenresidenz in Etschmiadzin wohnt.

Krikorian erinnerte aber auch daran, dass der Papst die armenische Kirche und ihre Geschichte bereits in Polen gut kennen gelernt habe. Seine Beziehung zu dieser Kirche sei demnach tiefer: "Er achtet sie als eine alte, ursprüngliche Kirche, in der der christliche Glaube authentisch überliefert und gelebt wird. Und er hat einen tiefen Respekt vor dieser kleinen Kirche, die durch viele politische Wirren und Verfolgungen hindurch seit 1.700 Jahren Zeugnis für Christus ablegt".

In dem Kirchenzeitungs-Gespräch verlangte Krikorian von der Türkei eine "glaubhafte Geste der Versöhnung" für den armenischen Genozid 1915-1922 mit 1,5 Millionen Toten. Er kritisierte, dass die Welt bis heute die Augen vor der Tatsache verschließe, dass es "ein bürokratisch geplanter Völkermord war". Dies werde auch von vielen Quellen, Augenzeugenberichten und von einer offiziellen Untersuchung des Europarates unter Leitung des verstorbenen österreichischen Menschenrechtsexperten Felix Ermacora bestätigt.

Vom Papstbesuch erhofft sich Krikorian neben der verstärkten Aufmerksamkeit für die schwierige politische und wirtschaftliche Situation Armeniens vor allem Fortschritte in der Ökumene. So soll nach Vorstellung des Erzbischofs eine katholisch-armenische Dialogkommission eingerichtet und die katholisch-armenische Erklärung von 1996 über den gemeinsamen Glauben offiziell anerkannt werden. In der alten Streitfrage der zwei Naturen Christi sei man sich heute einig, ebenso in der Frage der Gültigkeit der Ämter und Sakramente. Was noch trenne, sei die unterschiedliche Auffassung des Petrusamtes. (Schluss)

K200106028
25. september 2001

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