Astana, 23.9.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat die katholische Kirche in Zentralasien aufgerufen, die Verkündigung des Evangeliums zu intensivieren und die Kirchenstrukturen auszubauen. Nach der langen Verfolgung durch den Kommunismus sei die Kirche in dieser Region nur eine "kleine Herde", sagte er am Sonntag bei einer Begegnung mit den Bischöfen aus den zentralasiatischen GUS-Staaten. Aber sie habe frischen Elan und sei voller Zuversicht. Der Papst rief die Bischöfe auf, sich um geeigneten Priesternachwuchs zu bemühen. Zugleich sprach er sich für einen Ausbau der ökumenischen Kontakte und des Dialogs mit den anderen christlichen Kirchen aus, insbesondere mit der Orthodoxie. Ebenso verlangte er, die Beziehungen zur islamischen Glaubensgemeinschaft, aber auch zu den Nicht-Glaubenden zu pflegen.
Der Papst erinnerte an die langen Jahre der kommunistischen Diktatur und an die Deportation vieler Gläubiger in die Gulags: "Wie viele Priester, Ordensleute und Laien haben mit unerhörten Leiden und auch mit dem Opfer des Lebens ihre Treue für Christus bezahlt!" Aber Gott haben die Gebete dieser Märtyrer erhört, "deren Blut eure Erde getränkt hat". Das Blut der Märtyrer sei der Same für neue Christen und für neue christliche Gemeinden. Freilich habe "der lange Winter der kommunistischen Herrschaft" die Substanz betroffen und zu einer Schwächung des Glaubens geführt. Der Versuch, Gott aus den Herzen der Menschen auszumerzen, habe dramatische Auswirkungen gehabt. Der Mangel an Idealen habe sie dann für die "aus dem Westen importieren Mythen des Konsumismus und Hedonismus" anfällig gemacht. Daher bedürfe es jetzt eines "mutigen missionarischen Elans", mahnte der Papst die zentralasiatischen Bischöfe.
Kathpress
23. september 2001