Astana, 22.9.01 (KAP) In Kasachstan herrschte vor der Ankunft von Papst Johannes Paul II. Ruhe und Zustimmung. Es gebe "kein Zeichen von Spannung, weder von Seiten der Regierung noch der Bevölkerung", sagte Bischof Tomas Peta. aus Astana gegenüber dem vatikanischen Missionsnachrichtendienst "Fides". Gerade nach der Tragödie in den USA habe die Reise in ein Land mit je zur Hälfte christlicher und islamischer Bevölkerung besondere Bedeutung.
Der Papst zeige mit seiner Reise einmal mehr seine Unabhängigkeit von der internationalen Politik, betonte Peta. Johannes Paul II. mache zugleich deutlich, dass "die Welt von der Kraft Gottes und nicht von der Macht des Terrorismus geleitet wird". Ausdrücklich lobte der Bischof die gute Zusammenarbeit der Regierung mit der Kirche. Die Beziehungen zur kasachischen orthodoxen Kirche, die zum Moskauer Patriarchat gehört, bezeichnete er als "sehr gut, im Rahmen des Möglichen". Ein Vertreter des erkrankten orthodoxen Erzbischofs von Almaty werde an verschiedenen Programmpunkten teilnehmen. Zur Messe am Sonntag werde sogar der islamische Groß-Mufti kommen, hob der Bischof hervor.
Zu dieser Messe am Vaterlands-Monument in Astana sind laut "Fides" bislang 40.000 Telnehmerkarten ausgegeben worden, nach manchen Schätzungen könnten jedoch bis zu 100.000 Menschen kommen.
Zelt für Papstaltar kommt aus China
Auch aus der Volksrepublik China kommt ein Beitrag zum am Samstag beginnenden Papstbesuch in Kasachstan: Die Zeltplane, die den in Form eines Steppenzeltes gestalteten Papstaltar abdeckt, stammt aus dem "Reich der Mitte", bestätigte der gastgebende Bischof Thomas Peta. aus Astana. Ob die chinesischen Behörden Visa für eine Reise eigens zum Papstbesuch ausgestellt hätten, konnte der Bischof in einem Gespräch mit dem Missions-Nachrichtendienst Fides nicht bestätigen. Allerdings lebten in Kasachstan viele Gastarbeiter aus der Volksrepublik, die wie die gesamte Bevölkerung zur Teilnahme am Papstbesuch eingeladen seien.
Kathpress
22. september 2001