Vatikanstadt, 20.9.01 (KAP) Die Muslime in Kasachstan begrüßen den Besuch von Papst Johannes Paul II. in ihrem Land und hoffen auf Früchte für den Weltfrieden vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohung. "Als Muslime zählen wir auf diesen Besuch und glauben, dass er uns viel bringen wird", sagte der Sprecher der Großen Moschee von Almaty, Wungar Haj Omirbeg, in einem Interview mit dem vatikanischen Missions-Nachrichtendienst "Fides" am Donnerstag.
Der Sprecher kündigte zugleich an, dass der Groß-Mufti des Landes am Samstag an der Begrüßungszeremonie für den Papst auf dem Flughafen von Astana teilnehmen werde. Zugleich wandte sich Omirbeg gegen eine pauschale Verurteilung des Islam für den Fall, dass Muslime zu den Attentätern von New York und Washington gehört hätten.
Die Muslime in Kasachstan, insbesondere die Vertreter seiner Moschee, seien sehr erschüttert über die Ereignisse in den USA, betonte Omirbeg. Aber selbst wenn Muslime für die Anschläge in New York und Washington verantwortlich seien, "bedeutet das nicht, dass der ganze Islam schuldig ist". Weiter sagte der Moschee-Sprecher: "Alle, die für Eintracht und Frieden in der Welt arbeiten, sind in unserem Land willkommen. Alle Religionen haben eine gemeinsame Basis, Gott, Glauben und Frieden." Der Papst sei "der Vater vieler Menschen und Völker". Daher schätze sein Land sich glücklich, ihn als Gast empfangen zu können. "Dieser Besuch wird uns in der Erkenntnis helfen, dass wir alle Söhne des einzigen Gottes sind. Wenn wir Gott dienen, sind wir miteinander verbunden. Einziger Zweck des Lebens sei es letztlich, Gott zu dienen und Frieden auf der Welt zu schaffen", unterstrich Omirbeg.
Kathpress
20. september 2001