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Publisert 10. september 2001 | Oppdatert 10. september 2001

Offizielles Programm der Reise Johannes Pauls II. in die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken veröffentlicht

Vatikanstadt-Astana-Jerewan, 5.9.01 (KAP) Die dritte Auslandsreise des Papstes nach dem Ende des Heiligen Jahres führt Johannes Paul II. wieder in die einstige Sowjetunion. Nach der zunächst umstrittenen, dann aber doch erfolgreichen Ukraine-Reise im Juni wird Johannes Paul II. nun vom 22. bis 27. September die einstigen Sowjetrepubliken Kasachstan und Armenien besuchen. Dabei richtet sich sein Blick über die eigentlichen Gastländer hinaus auch auf das benachbarte Russland. Denn sowohl in Kasachstan, wo der Papst erstmals in russischer Sprache predigen wird, als auch in der kleinen Kaukasusrepublik Armenien, spielt die alte Zentralmacht Moskau bis heute politisch, wirtschaftlich und kulturell eine wichtige Rolle. Die Moskauer Medien werden über die Reise des Papstes ausführlich berichten, sodaß seine Auftritte mit allein fünf öffentlichen russischen Ansprachen in Kasachstan auch in Russland zu sehen und zu hören sein werden.

Schon die geringe Katholikenzahl (rund 200.00 in Kasachstan und 150.000 in Armenien) legt die Vermutung nahe, dass der Papst mehr will, als bloß die eigene kleine Herde in beiden Ländern zu besuchen. In Kasachstan geht es ihm wie schon in der Ukraine um die Erinnerung an den Stalinismus. Er will unter anderem die Opfer der Deportationen ehren, denen Zehntausende von Menschen aller ethnischen Gruppen des Russischen Reiches zum Opfer fielen. Unter den Deportierten waren nicht wenige Katholiken - vor allem Polen, Litauer, Letten, Deutsche, Koreaner -; mit ihnen kehrte die katholische Kirche von den Randgebieten des Sowjetimperiums - Ironie der Geschichte - in die Weiten Kasachstans zurück.

Bei der Papstmesse in der neuen kasachischen Hauptstadt Astana am 23. September rechnen die kirchlichen Organisatoren mit Hunderttausenden von Pilgern auch aus dem benachbarten Sibirien. Die sibirischen Metropolen Omsk und Nowosibirsk liegen weniger als eine Tagesreise von Astana entfernt. Ökumenische und interreligiöse Treffen sind in Kasachstan übrigens nicht geplant. Das russische Bevölkerungsdrittel in Kasachstan untersteht mehrheitlich dem Moskauer Patriarchat, das sich seit Jahren einer Begegnung mit dem römischen Papst verweigert.

In Armenien hingegen steht die Ökumene im Mittelpunkt des Besuchs. Das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Kirche, Katholikos-Patriarch Karekin II., pflegt wie sein 1999 verstorbener Vorgänger Karekin I. ein außergewöhnlich enges Verhältnis zur katholischen Kirche und Papst Johannes Paul II. Die von Karekin I. betriebene Annäherung an Rom ging so weit, dass beide Seiten 1996 eine gemeinsame Erklärung unterschrieben, in der 1.500 Jahre währende theologische Differenzen über die wahre Natur Christi ausgeräumt wurden. 1997 stattete der Katholikos dem Papst einen feierlichen Besuch im Vatikan ab. Diesen erwidert Johannes Paul II. jetzt mit seinem Besuch beim Nachfolger. Die Feierlichkeit der Geste wird noch dadurch unterstrichen, dass der Papst Jerewan aus Anlass des großen Jubiläums des Christentums in Armenien besucht - denn vor genau 1.700 Jahren nahm das armenische Volk als erstes in der Menschheitsgeschichte (wenn man von dem kleinen nordsyrischen Fürstentum Edessa absieht) geschlossen den christlichen Glauben an.

Um die außergewöhnlich enge ökumenische Verbundenheit zu unterstreichen, wird der Papst sogar im Apostolischen Palast des Katholikos in Etchmiadzin logieren; ja noch mehr, er wird am 27. September am äußeren Hauptaltar der Kathedrale von Etchmiadzin die Heilige Messe im lateinischen Ritus feiern, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten offiziellen Programm hervorgeht.

Wie viel ökumenische Symbolkraft in solchen Gesten steckt, wird im Rückblick auf den Besuch im benachbarten Georgien vor zwei Jahren deutlich. Mit dem dortigen Kirchenoberhaupt, Elias II., konnte der Papst nicht einmal ein gemeinsames Vaterunser beten. Mit Spannung erwarten deshalb nicht nur Ökumene-Spezialisten, welche neuen Akzente der Papst bei der Reise in den beiden früheren Sowjetrepubliken im Hinblick auf die Einheit zwischen östlicher und westlicher Christenheit setzt.

Kathpress
5. september 2001

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