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Publisert 28. mai 2001 | Oppdatert 28. mai 2001

Pressekonferenz mit den Lemberger Kardinälen Husar und Jaworski im Vatikan

Vatikanstadt, 25.5.01 (KAP) Auf ein Tauwetter in den Beziehungen zum Moskauer Patriarchat in Folge des Papstbesuchs in der Ukraine hofft der ukrainisch-katholische Großerzbischof von Lemberg (Lwiw), Kardinal Lubomyr Husar. Bei einer Pressekonferenz im Vatikan sagte Husar am Freitag, die Beziehungen zu der mit Moskau verbundenen Orthodoxie in der Ukraine seien derzeit "korrekt, aber nicht herzlich". Er hoffe, dass der Papstbesuch hier einiges zum Besseren wenden könne. Dies gelte vor allem für die gemischte Kommission zur Klärung von Konflikten um Besitzansprüche an Kirchen und Pfarren, die zwar auf dem Papier bestehe, in der Praxis jedoch noch nie getagt habe.

Laut dem Großerzbischof der ukrainischen Katholiken des byzantinischen Ritus sind die meisten Konflikte der Konfessionen um Gotteshäuser und Pfarren nicht so sehr religiöser als vielmehr "sehr irdischer Natur". Zum Papstbesuch betonte der Kardinal, bei der geplanten Begegnung Johannes Pauls II. mit dem "Ukrainischen Interreligiösen Rat" in Kiew seien Vertreter aller Zweige der Orthodoxie eingeladen. Die katholische Seite habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass tatsächlich auch alle kämen.

Das Oberhaupt der mit dem Moskauer Patriarchat verbundenen autonomen ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Wolodymyr von Kiew, hatten den Papst ausdrücklich vor einer Begegnung mit Repräsentanten der zwei schismatischen Flügel der Orthodoxie in der Ukraine gewarnt. Dies würde schwerwiegende Folgen für die ökumenischen Beziehungen haben. Die beiden abgespaltenen orthodoxen Gruppierungen sind von der Weltorthodoxie nicht anerkannt.

Kardinal Husar nahm zu dieser Frage nicht direkt Stellung, meinte aber bei dem Pressegespräch, wenn es Verhandlungen zwischen staatlichen Behörden und den Religionsgemeinschaften gibt, würden auch immer Vertreter aller drei Zweige der Orthodoxie gemeinsam an einem Tisch sitzen.

Der lateinische Erzbischof von Lemberg, Kardinal Marian Jaworski, berichtete vor den Journalisten, die Stimmung in der ukrainischen Bevölkerung im Blick auf die Papstvisite sei in den vergangenen zwei Monaten deutlich ins Positive umgeschlagen. Dazu hätten auch wohlwollend geprägte Berichte im ukrainischen Fernsehen beigetragen.

Jaworski wies weiters Darstellungen zurecht, wonach die römisch-katholische Kirche in der Ukraine vor allem eine "polnische" Kirche sei. Ihr gehörten neben Polen auch Angehörige zahlreicher anderer Nationalitäten an. Zu den Gottesdiensten mit Johannes Paul II. erwarte man viele Gläubige aus allen Nachbarländern der Ukraine.

Zur Lage im Land merkte Jaworski an, die Ukrainer hätten in den vergangenen Jahren viel Negatives aus dem Westen übernommen. Er hege noch immer die Hoffnung, dass sie eines Tages auch die positiven Werte - vor allem Toleranz und gegenseitigen Respekt - übernehmen.

Kathpress
25. mai 2001

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