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Publisert 19. mars 2001 | Oppdatert 19. mars 2001

Oberhaupt der schismatischen Gruppierung dient sich als Gesprächspartner an

Kiew-Rom, 16.3.01 (KAP) Das selbst ernannte Oberhaupt des "Kiewer Patriarchats", Filaret, hat die für Juni geplante Papstreise in die Ukraine als eine "historische Chance" bezeichnet. Filaret verglich das Ereignis in einem von der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlichten Interview mit dem kirchengeschichtlich bedeutsamen Besuch von Papst Paul VI. in Konstantinopel im Jahr 1967. Nach seiner Einschätzung dient die Reise Johannes Paul II. dem Frieden und der Versöhnung. Die ukrainischen Orthodoxen stünden nicht in der Gefahr, zur katholischen Kirche zu konvertieren.

Das sogenannte "Kiewer Patriarchat" ist eine von der Weltorthodoxie nicht anerkannte schismatische Gruppierung. "Patriarch" Filaret war in sowjetischer Zeit russisch-orthodoxer Exarch für die Ukraine mit Sitz in Kiew, wurde aber im Hinblick auf seine allzu enge Kooperation mit dem Sowjetsystem und Aspekte seiner Lebensführung vom Heiligen Synod in Moskau nach der "Wende" in den Laienstand zurückversetzt. In dem "Repubblica"-Interview meinte Filaret, nach einer unabhängigen Umfrage gehörten zu seinem "Kiewer Patriarchat" rund zehn Millionen Ukrainer, zu dem von Moskau jedoch nur 4,25 Millionen und zur katholischen Kirche rund drei Millionen. Er warf dem Moskauer Patriarchat vor, es halte an der Idee eines slawischen Großreichs unter russischer Führung fest, dem auch Weißrussland und die Ukraine angehören sollten. Dies zeige, dass Moskau die historischen Veränderungen der jüngsten Zeit nicht begriffen habe.

Irrig sei auch die Annahme des Moskauer Patriarchen Aleksij II., durch eine Art geistiger Mauer könne er die Bevölkerung von fremden Einflüssen fern halten, betonte Filaret. Im Medienzeitalter sei so etwas nicht mehr möglich. Man müsse die orthodoxen Gläubigen jetzt mit der Idee vertraut machen, dass die Begegnung mit einem Katholiken, einem Juden oder einem Muslim nicht bedeute, den eigenen Glauben aufzugeben. Filaret berichtete weiter, auch die politische Führung in Moskau versuche zu verhindern, dass es beim Papstbesuch in Kiew zu einer Begegnung Johannes Pauls II. mit Repräsentanten der nach Moskauer Auffassung schismatischen orthodoxen Kirchen kommt. Dies sei aus ukrainischer Sicht eine unzulässige Einmischung in die inneren Angelegenheiten.

Kathpress
16. mars 2001

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