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Publisert 6. januar 2011 | Oppdatert 6. januar 2011

100.000 Jugendliche des «Neokatechumenalen Weges» trafen im Anschluss an den Weltjugendtag zusammen - Die Frage nach geistlichen Berufungen stand im Mittelpunkt

Rom, 23.8.00 (KAP) Für 100.000 der zwei Millionen Jugendlichen von Tor Vergata hatte der 15. katholische Weltjugendtag am Montag noch eine Fortsetzung beim Treffen der Jugendlichen des «Neokatechumenalen Weges» im römischen Circus Maximus. Das «Laboratorium des Glaubens», von dem Johannes Paul II. gesprochen hatte, fand hier seine Konkretisierung. Die Initiatoren des «Neokatechumenalen Wegs», Kiko Arguello und Carmen Hernandez, hatten die Jugendlichen zu einem Wortgottesdienst und einer Katechese eingeladen. Sinn des Treffens (ähnliche Begegnungen hatte es auch im Anschluss an die früheren Weltjugendtage gegeben): eine Konkretisierung des persönlichen Wegs mit Gott. Auch diesmal stand die Frage nach geistlichen Berufungen zum Priesteramt und zum klösterlichen Leben im Mittelpunkt.

Zahlreiche Bischöfe und Priester waren der Einladung zu diesem Treffen gefolgt, unter ihnen der Vikar des Papstes für die Diözese Rom, Kardinal Camillo Ruini, und der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn. Er erinnerte an das Tages-Evangelium vom reichen Jüngling (der wegen seines Reichtums traurig davongeht, als ihn Christus einlädt, alles zu verkaufen und ihm nachzufolgen): «Bitten wir den Herrn, dass keiner der zwei Millionen Jugendlichen, die nach Rom gekommen sind, traurig nachhause zurückkehrt. Betet einer für den anderen, dass es eine Antwort auf die Einladung Christi geben kann».

Die jungen Leuten waren singend in den Circus Maximus eingezogen, einen Ort, der historisch durch die grausamen Spektakel der Antike belastet ist. Auch viele Christen haben hier den Martertod erlitten. Die meisten der 100.000 Jugendlichen kamen aus dem Gastgeber-Land Italien, viele auch aus Spanien und Polen. Aber auch Australier und «Seychellois» (von der französischsprachigen Inselgrupppe im Indischen Ozean) waren dabei. Österreich stellte mehr als 150 Teilnehmer, darunter mehrere Priester, vor allem aber Jugendliche aus Wien, Linz, Salzburg, Graz und Klagenfurt, die in ihren Pfarren einer neokatechumenalen Gemeinschaft angehören.

«Müde, aber zufrieden», beschrieb der 19-jährige Christoph aus Wien, seinen Seelenzustand: «Die vielen Begegnungen, vor allem aber die Ausstrahlung des Papstes, der in seinem Alter und seiner Gebrechlichkeit die jungen Leute immer noch fasziniert, haben mich sehr beeindruckt». Auch die 21-jährige Eva-Maria aus Linz war von der Kraft des Papstes beeindruckt: «Es hilft mir sehr, dass ich einen konkreten Glaubensweg habe, wo sich das, was der Papst gesagt hat, verwirklichen kann - eine Gemeinschaft als 'Laboratorium des Glaubens', in der ich die Liebe Gottes erfahre, auch in meiner Schwäche».

Ein Thema, das auch Kardinal Ruini ansprach. Er erinnerte an seine Kindheit im Krieg, als er lange Zeit sehr einsam war: «Ein Priester hat mir eine lateinische Bibel geschenkt. Die Lektüre des Evangeliums hat in mir den Samen der Berufung gelegt. Aber es war nicht einfach. Ich war allein, ihr habt eine Gemeinschaft».

Ruini nannte das Treffen der Jugendlichen des Neokatechumenats eine Fortsetzung des 15. Weltjugendtages - eine Vertiefung der Verbindung mit Christus. Diese Verbindung wurde von Kiko Arguello und Carmen Hernandez, den Initiatoren des neokatechumenalen Weges, immer wieder angesprochen. Ihr Anknüpfungspunkt war die Geschichte des biblischen Josef in Ägypten, der von der Frau des Potiphar verleumdet wird. Sie stellten Josef den Jugendlichen als Bild dafür vor, dass es möglich ist, keusch und gerecht zu leben - auch heute.

Eine Frage, die am Ende des Treffens konkretisiert wurde. Kiko Arguello und Carmen Hernandez riefen die Jugendlichen auf, zu prüfen, ob sie sich von Gott zu einem geistlichen Leben berufen glauben. Kardinal Ruini betete um den Heiligen Geist. Dann folgten einige Minuten völliger Stille in dem mittlerweile stockdunklen Circus Maximus. Darauf strömten von allen Enden und Ecken junge Männer und Frauen zum Podium: mehr als 2.000 Burschen, die ihre Berufung zum Priesteramt sehen und fast ebenso viele Mädchen, die ein Leben im Kloster als den Willen Gottes betrachten.

Die jungen Leute wurden von den anwesenden Bischöfen gesegnet. Ihre Berufung wird genau geprüft, aber sie haben einen entscheidenden Schritt in ihrem Leben getan. Einer der Burschen aus Österreich, der Priester werden möchte, sagte unter dem Eindruck der 100.000 betenden und singenden Jugendlichen: «Ich habe einen tiefen, tiefen Frieden gefunden.»

Kathpress